Semmelweis’ Tagebuch (naturwissenschaftliche
Grundbildung)
Zur Forschung in den Krankenhäusern gehörte das Sezieren. Der
Körper einer verstorbenen Person wurde aufgeschnitten, um eine Todesursache zu finden.
Semmelweis schrieb, dass auf der Ersten Station tätige Studenten üblicherweise am
Sezieren von Frauen teilnahmen, die am Vortag gestorben waren. Direkt anschließend
untersuchten sie Frauen, die gerade ein Kind geboren hatten. Sie achteten nicht besonders
darauf, sich nach dem Sezieren zu waschen. Manche waren sogar stolz darauf, dass man roch,
dass sie vorher in der Leichenhalle gearbeitet hatten, weil man daran ihren Fleiß
erkennen konnte! Ein Freund von Semmelweis starb, nachdem er sich beim Sezieren
geschnitten hatte. Beim Sezieren seines Leichnams zeigte sich, dass er dieselben Symptome
aufwies wie Mütter, die an Kindbettfieber gestorben waren. Dadurch bekam Semmelweis eine
neue Idee.
1. Frage:
Semmelweis’ neue Idee hängt mit dem hohen Prozentsatz
verstorbener Frauen auf den Entbindungsstationen und dem Verhalten der Studenten zusammen.
Was war seine Idee?
A) Wenn man die Studenten veranlasst, sich nach dem Sezieren zu waschen, sollten weniger
Fälle von Kindbettfieber auftreten.
B) Die Studenten sollten nicht beim Sezieren mitwirken, weil sie sich schneiden könnten.
C) Die Studenten riechen übel, weil sie sich nach dem Sezieren nicht waschen.
D) Die Studenten wollen ihren Fleiß unter Beweis stellen und sind deshalb beim
Untersuchen der Frauen unachtsam.
2. Frage:
Semmelweis’ Versuche, die Anzahl der Todesfälle auf Grund von
Kindbettfieber zu senken, zeigten Erfolg. Aber selbst heute bleibt Kindbettfieber eine
Krankheit, die sich schwer bekämpfen lässt. Schwer zu heilende Arten von Fieber sind in
den Krankenhäusern immer noch ein Problem. Zahlreiche Routinemaßnahmen dienen dazu, das
Problem unter Kontrolle zu halten. Zu diesen Maßnahmen zählt das Waschen der Bettwäsche
bei hoher Temperatur.
Erkläre, warum eine hohe Temperatur (beim Waschen der Bettwäsche) dazu beiträgt, das
Risiko, dass Patienten Fieber bekommen, zu senken.
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